Wenn Äußerlichkeiten mal das Wichtigste sind
Ute Book • 25. Dezember 2022
Blissy`s Debüt bei einer Rassehundeausstellung
Wie schnell doch die Zeit vergeht. Gerade noch Welpe, ist nun auch unsere Nachwuchshündin Blissy alt genug für ihren ersten Auftritt in der Babyklasse einer Rassehundeausstellung.
Da sie noch ihr Babyfell trägt, sind die Vorbereitungen schnell erledigt: einmal das Fell mit einer weichen Bürste überkämmen, das Fell an den Öhrchen fein gerade schneiden, ebenso das Fell an den Pfötchen – fertig! Kleo und Josie kommen ebenfalls mit und werden in der Zwischen- beziehungsweise offenen Klasse ausgestellt. Auch ihr Fell wird an den Ohren und Pfoten schön geschnitten, zusätzlich müssen sie ein paar Tage vorher duschen, damit sie besonders gut duften und sich ihr Fell noch fluffiger anfühlt.
Mittags packe ich eine kleine Tasche mit Kämmen, Bürsten, Schere, Leckerlies und Wasser ins Auto sowie Blissy`s Box, damit sie in dem allgemeinen Durcheinander mit all den fremden Menschen und Hunden zur Ruhe finden kann. Nachdem die Hunde und meine Tochter Ann-Sophie, die Blissy ausstellen möchte, im Auto Platz genommen haben, geht es los in Richtung Oer-Erkenschwick.
Die Ausstellung findet im großen Veranstaltungsraum eines Hotels statt. Unsere Hunde sind nur kurz beeindruckt vom Gewimmel der vielen Menschen und Hunde, danach finden sie erstaunlich schnell zur Ruhe.
Als Erste ist Blissy an der Reihe: sie steht schön und zeigt beim Laufen ihre wundervollen Gänge. Nur auf den Richtertisch möchte sie absolut nicht und als sie dann noch von der netten Richterin angesprochen wird, ist es ganz vorbei. Sie lässt sich nicht anfassen und hat nur noch Fluchtgedanken. Das müssen wir noch tüchtig üben! Da sie aber erst fünf Monate alt ist, zeigt die Richterin Verständnis für ihre Ängste und so bekommt sie mit einer tollen Bewertung ein vielversprechend auf Platz 4 in einer Gruppe von 7 Hündinnen. Wir sind sehr stolz auf unsere erste selbstgezogene Hündin!
Es folgt Kleo in der Zwischenklasse. Sie liebt es, im Mittelpunkt zu stehen und auf dem Richtertisch muss ich aufpassen, dass sie der Richterin nicht vor lauter Zuneigung durchs Gesicht schleckt. Souverän trabt sie anschließend mit raumgreifenden Schritten im Kreis und zeigt ihre tolle Kondition. In einem großen Teilnehmerfeld von 8 Hündinnen kann sie sich am Ende den dritten Platz mit vorzüglicher Bewertung sichern.
Als Letzte ist Josie in der offenen Klasse an der Reihe. Sie hat leider zwei Wochen vor dem Ausstellungstermin mit dem Fellwechsel begonnen und kann nun nicht mehr ihre volle Fellpracht präsentieren. Mit ihrem lieben Ausdruck und harmonischen Körperbau sowie der wunderschönen Fellfärbung kann sie die Richterin aber dennoch überzeugen und bekommt eine vorzügliche Bewertung.
Alles in allem sind wir mit den Ergebnissen sehr zufrieden und total stolz auf unsere schönen Hunde.
Am 13. April ist Kleo morgens unruhiger als sonst. Sie scharrt und buddelt und sucht ganz offensichtlich einen geeigneten Platz, um ihre Welpen zur Welt zu bringen. Am Abend werden die Wehen dann stärker und gegen 19:00 Uhr verliert Kleo Fruchtwasser. Die erste Fruchtblase ist also geplatzt und wir erwarten innerhalb der nächsten halben Stunde den ersten Welpen. Aber nichts tut sich und die Unruhe steigt! Stattdessen verliert Kleo gegen 20:00 Uhr erneut Fruchtwasser. Da unser Tierarzt beim Röntgen nur noch vier statt fünf Welpen gesehen hat, kam das erste Fruchtwasser vermutlich aus der leeren Fruchthülle. Um 20:14 Uhr kommt dann endlich der erste Welpe, Findus, gesund und mit stattlichen 209 Gramm. Ihm folgt eine viertel Stunde später Fiene mit 242 Gramm, ebenfalls gesund und munter. Danach ruht sich die kleine Familie erstmal aus, bis dann um 22.35 Uhr die größte der vier Welpen, Fjella mit 267 Gramm ans Licht der Welt möchte. Mama Kleo muss sich ordentlich anstrengen! Auch die letzte Hündin, Fleur, wird problemlos mit 237 Gramm geboren. Nach kurzer Reinigung des Wurflagers und Schnellwäsche von Kleo darf die junge Familie sich nun ganz in Ruhe kennenlernen und wieder Kraft tanken. Die Welpen finden sofort den Weg zur Milchbar und trinken kräftig. Sie nehmen in den nächsten Tagen ordentlich an Gewicht zu und Mama Kleo kümmert sich vorbildlich. Gespannt warten wir nun darauf, wann es bei Kylie losgeht. Sie flitzt noch genauso flink durch den Garten als wäre sie gar nicht trächtig. Da der Arzt bei ihr nur zwei Welpen gesehen hat, ist ihr Bauch nicht so im Weg. Am 23. April, also genau 10 Tage nach Kleos Geburt, scharrt und hechelt Kylie schon in den frühen Morgenstunden. Gegen 6:30 Uhr ist ihr erster Welpe da, mit stattlichem Gewicht aber leider leblos. Wir vermuten, dass die hübsche Hündin unter der Geburt zu viel Fruchtwasser geschluckt hat. Auch nach einer Stunde intensiver Bemühungen können wir die Kleine nicht ins Leben zurückholen. Wir sind darüber sehr traurig! Kurz darauf setzen die nächsten Wehen ein und nach zweimaligem Pressen ist die kleine Grace geboren. Klein trifft es tatsächlich gut, denn sie wiegt nur 112 Gramm! Sie ist der bislang leichteste Welpe, der bei uns lebend geboren wurde. Ansonsten macht sie aber einen fitten Eindruck und Mama Kylie geht gleich in ihrer Mutterrolle auf. Leider ist der Saugreflex der Kleinen nicht gut ausgebildet und so fällt ihr das Trinken sehr schwer. Am nächsten Tag wiegt sie nur noch 102 Gramm und fühlt sich trotz Wärmelampe und Snuggle Safe kühl an. Auch die Welpenmilch aus dem Fläschchen kann sie nicht aufnehmen. Ich beschließe zum Tierarzt zu fahren. Da organisch soweit alles in Ordnung scheint, entscheiden wir uns für die Ernährung mittels Magensonde. Sie bekommt eine Glukoselösung und nach kurzer Zeit steigt ihre Körpertemperatur. Nun bekommt sie alle zwei Stunden mittels Magensonde Welpenmilch und nimmt endlich zu! Zwei Tage später ist sie stark genug, um die Milch aus der Flasche zu trinken. Richtig gierig ist sie mittlerweile und ich muss höllisch aufpassen, dass sie sich nicht verschluckt. In der Zwischenzeit legen wir immer mal wieder einen Welpen von Kleo zu Kylie, um ihre Milchproduktion aufrecht zu erhalten. Nach einer Woche kann Grace endlich alleine bei ihrer Mama trinken. All dies scheint lange her, wenn man die fünf Welpen zusammen durch den Garten flitzen sieht. Aber tatsächlich hat es sechs Wochen gedauert, bis Grace soweit an Gewicht zugelegt hat, dass sie mit den starken Welpen von Kleo spielen kann, ohne dass wir uns Sorgen machen müssen. Nun genießen wir die letzten Wochen mit den kuscheligen, wilden Rabauken. Wir freuen uns, dass wir wieder einmal so tolle Familien für unsere Welpen gefunden haben und sind sehr gespannt auf ihre weitere Entwicklung!
Dieses Jahr ist die Vorfreude auf Ostern besonders groß, denn wir freuen uns auf insgesamt voraussichtlich 7 Welpen! Kleo und Kylie haben sich überlegt, dass es doch toll wäre, ihre Welpen gemeinsam aufzuziehen, und so sind sie mit genau 7 Tagen Abstand läufig geworden. Kleo erwartet ihren Nachwuchs ca. eine Woche vor Ostern, Kylie könnte mit ihrem Wurf sogar eine Punktlandung zu Ostersonntag schaffen. Spannend wird es diesmal auch bei der Farbverteilung der Fellfarben: da die tricofarbene Kleo einen sablefarbenen Deckrüden und umgekehrt die sablefarbene Kylie einen bi black Deckrüden als Zuchtpartner hatte, sind bis auf blue merle alle Farben bei ihren Welpen möglich. Wir hoffen auf schöne bunte Würfe – das macht dann später die Zuordnung der Fotos zu den Welpen auch einfacher… Zur Zeit sieht man beiden Hündinnen noch wenig von ihrem Geheimnis an. Das sollte sich aber vor allem bei Kleo bald ändern, denn der Tierarzt hat beim Ultraschall 5 Herzchen schlagen sehen! Ihr Appetit ist jedenfalls jetzt schon riesig!! Kylie hält sich beim Fressen im Moment noch zurück: sie leidet, wie schon bei ihren beiden vorherigen Trächtigkeiten, unter Schwangerschaftsübelkeit. Das wird sich aber in den nächsten Tagen bestimmt legen.