Große Pläne mit Smilla

Ute Book • 9. Dezember 2022

Die Begleithundeprüfung

Seit Sommer 22 gehen Frauchen und ich zum Agilitytraining in eine große Halle. Dort können wir wetterunabhängig und auch im Winter trainieren. Das finde ich super, denn in der dunklen Jahreszeit wurde es mir doch manchmal langweilig: draußen ist es meistens dunkel, dazu regnet es oft und ich hasse Regen. 

Eines Tages werde ich aber furchtbar enttäuscht: wir parken wie immer vor der Agilityhalle und ich will schon voller Vorfreude und Elan aus dem Auto springen, als Frauchen plötzlich sagt: „Warte, du brauchst noch dein Halsband und die Leine!“ Hä, seit wann denn das? Brav wie ich bin, lasse ich mir das Halsband anlegen und will nun endlich los, werde aber wieder gestoppt. Unsere Halle wurde in der Mitte geteilt, rechts Agility, links Langeweile. Sicher gehen wir doch nach rechts, oder? Leider nein. Frauchen geht mit mir in den linken Teil, wo schon sieben andere Hunde an kurzen Leinen mit ihren Menschen warten. Was soll das denn? Eine nette Frau begrüßt uns und will zuerst unsere Chips ablesen. Das geht in Ordnung, aber dann kommt sie mit ihrer Hand und will mich doch tatsächlich streicheln. Unverschämtheit, ich kenne sie doch gar nicht. Sie sagt, dass ich das bis zur Prüfung noch lernen muss – na, da schauen wir mal…

Nun geht es los mit dem Training, aber mit selbstständigem Arbeiten, wie ich es vom Agility kenne, ist nichts. Kaum das ich mich auch nur einen Meter von Frauchen entferne, bleibt sie stehen. Was soll das denn? Dafür gibt es jede Menge Leckerchen für Sitz, Platz, Fuß, Bleib, Kehrt und alles Mögliche. So langsam verstehe ich, dass ich immer mein Frauchen anschauen und einfach immer sofort machen soll, was sie mir sagt. Schon in der zweiten Woche habe ich verstanden wie ich an meine Leckerchen komme. Allerdings wird Frauchen immer geiziger und es gibt nur noch etwas für ganz besondere Leistung. Manchmal ärgere ich mich dann und belle laut. Aber ich merke dass sie das gar nicht mag und daher bemühe ich mich, ruhig zu arbeiten.

Ein paar Wochen trainieren wir nun einmal wöchentlich artigsein und einmal in der Woche für mein geliebtes Agility. Dann merke ich, dass Frauchen immer nervöser wird. Jeder Spaziergang wird mit Trainingseinheiten verbunden und ich soll sogar bei Regenwetter Platz auf dem nassen Boden machen. Nicht mit mir! An einem sehr kalten Samstagmorgen im November werde ich schon früh wach, weil Frauchen hektisch durch die Gegend läuft und meine Decke, Wasser und einigen Zettelkram ins Auto packt. Da ist doch irgendetwas los, ich gehe lieber schon mal zur Tür. Ihre Unruhe steckt mich an, ich bin hochmotiviert, irgendetwas mit ihr zu unternehmen. Endlich darf ich ins Auto springen. Wir halten vor der Agilityhalle und ich spüre sofort die Anspannung bei allen Menschen. Was ist denn los?? Ich achte noch genauer als sonst auf mein Frauchen, denn ich möchte ihr unbedingt gefallen. Nach einigem Warten in eisiger Kälte, ich danke Gott für meine dicke Unterwolle, höre ich, wie mein Name aufgerufen wird und schon kommt das erste Kommando: Fuß! Okay, das kenne ich, kein Problem. Ich lasse Frauchen nicht aus den Augen, klemme mich eng an ihr linkes Bein und marschiere mit ihr einen merkwürdigen Parcour durch die riesige Halle. Heute geht sie wirklich schnell und so habe ich leider keine Zeit, den interessanten Gerüchen nachzuspüren. Egal, vielleicht ist ja später noch Zeit dafür. Jetzt soll ich mich erstmal hinlegen und mein Frauchen entfernt sich. Sehr weit weg bleibt sie stehen und ich sehe nur noch ihren Rücken. Ich weiß dass ich nun liegenbleiben muss, bis sie nach einiger Zeit wieder zu mir zurückkommt. Langweilig!! Später gehen wir noch mit den anderen Mensch-Hund Teams draußen spazieren und machen Gruppenspiele wie Slalom um die anderen laufen. Das macht wieder Spaß! Und dann klatschen auf einmal alle und mein Frauchen freut sich total. Sie kuschelt mich ganz doll und meint, ich sei der tollste Hund der Welt! Na, das war doch wohl sowieso klar, oder? 

Später höre ich, wie sie der Familie von unserer mit Bravour bestandenen Begleithundeprüfung erzählt. Keine Ahnung was das heißen soll, aber sie sagt, ich habe das ganz toll gemacht  und sie ist sehr stolz auf mich. Nun freue ich mich und genieße es, den ganzen Tag im Mittelpunkt zu stehen.
von Ute Book 15. Juni 2025
Am 13. April ist Kleo morgens unruhiger als sonst. Sie scharrt und buddelt und sucht ganz offensichtlich einen geeigneten Platz, um ihre Welpen zur Welt zu bringen. Am Abend werden die Wehen dann stärker und gegen 19:00 Uhr verliert Kleo Fruchtwasser. Die erste Fruchtblase ist also geplatzt und wir erwarten innerhalb der nächsten halben Stunde den ersten Welpen. Aber nichts tut sich und die Unruhe steigt! Stattdessen verliert Kleo gegen 20:00 Uhr erneut Fruchtwasser. Da unser Tierarzt beim Röntgen nur noch vier statt fünf Welpen gesehen hat, kam das erste Fruchtwasser vermutlich aus der leeren Fruchthülle. Um 20:14 Uhr kommt dann endlich der erste Welpe, Findus, gesund und mit stattlichen 209 Gramm. Ihm folgt eine viertel Stunde später Fiene mit 242 Gramm, ebenfalls gesund und munter. Danach ruht sich die kleine Familie erstmal aus, bis dann um 22.35 Uhr die größte der vier Welpen, Fjella mit 267 Gramm ans Licht der Welt möchte. Mama Kleo muss sich ordentlich anstrengen! Auch die letzte Hündin, Fleur, wird problemlos mit 237 Gramm geboren. Nach kurzer Reinigung des Wurflagers und Schnellwäsche von Kleo darf die junge Familie sich nun ganz in Ruhe kennenlernen und wieder Kraft tanken. Die Welpen finden sofort den Weg zur Milchbar und trinken kräftig. Sie nehmen in den nächsten Tagen ordentlich an Gewicht zu und Mama Kleo kümmert sich vorbildlich. Gespannt warten wir nun darauf, wann es bei Kylie losgeht. Sie flitzt noch genauso flink durch den Garten als wäre sie gar nicht trächtig. Da der Arzt bei ihr nur zwei Welpen gesehen hat, ist ihr Bauch nicht so im Weg. Am 23. April, also genau 10 Tage nach Kleos Geburt, scharrt und hechelt Kylie schon in den frühen Morgenstunden. Gegen 6:30 Uhr ist ihr erster Welpe da, mit stattlichem Gewicht aber leider leblos. Wir vermuten, dass die hübsche Hündin unter der Geburt zu viel Fruchtwasser geschluckt hat. Auch nach einer Stunde intensiver Bemühungen können wir die Kleine nicht ins Leben zurückholen. Wir sind darüber sehr traurig! Kurz darauf setzen die nächsten Wehen ein und nach zweimaligem Pressen ist die kleine Grace geboren. Klein trifft es tatsächlich gut, denn sie wiegt nur 112 Gramm! Sie ist der bislang leichteste Welpe, der bei uns lebend geboren wurde. Ansonsten macht sie aber einen fitten Eindruck und Mama Kylie geht gleich in ihrer Mutterrolle auf. Leider ist der Saugreflex der Kleinen nicht gut ausgebildet und so fällt ihr das Trinken sehr schwer. Am nächsten Tag wiegt sie nur noch 102 Gramm und fühlt sich trotz Wärmelampe und Snuggle Safe kühl an. Auch die Welpenmilch aus dem Fläschchen kann sie nicht aufnehmen. Ich beschließe zum Tierarzt zu fahren. Da organisch soweit alles in Ordnung scheint, entscheiden wir uns für die Ernährung mittels Magensonde. Sie bekommt eine Glukoselösung und nach kurzer Zeit steigt ihre Körpertemperatur. Nun bekommt sie alle zwei Stunden mittels Magensonde Welpenmilch und nimmt endlich zu! Zwei Tage später ist sie stark genug, um die Milch aus der Flasche zu trinken. Richtig gierig ist sie mittlerweile und ich muss höllisch aufpassen, dass sie sich nicht verschluckt. In der Zwischenzeit legen wir immer mal wieder einen Welpen von Kleo zu Kylie, um ihre Milchproduktion aufrecht zu erhalten. Nach einer Woche kann Grace endlich alleine bei ihrer Mama trinken. All dies scheint lange her, wenn man die fünf Welpen zusammen durch den Garten flitzen sieht. Aber tatsächlich hat es sechs Wochen gedauert, bis Grace soweit an Gewicht zugelegt hat, dass sie mit den starken Welpen von Kleo spielen kann, ohne dass wir uns Sorgen machen müssen. Nun genießen wir die letzten Wochen mit den kuscheligen, wilden Rabauken. Wir freuen uns, dass wir wieder einmal so tolle Familien für unsere Welpen gefunden haben und sind sehr gespannt auf ihre weitere Entwicklung!
von Ute Book 19. März 2025
Dieses Jahr ist die Vorfreude auf Ostern besonders groß, denn wir freuen uns auf insgesamt voraussichtlich 7 Welpen! Kleo und Kylie haben sich überlegt, dass es doch toll wäre, ihre Welpen gemeinsam aufzuziehen, und so sind sie mit genau 7 Tagen Abstand läufig geworden. Kleo erwartet ihren Nachwuchs ca. eine Woche vor Ostern, Kylie könnte mit ihrem Wurf sogar eine Punktlandung zu Ostersonntag schaffen. Spannend wird es diesmal auch bei der Farbverteilung der Fellfarben: da die tricofarbene Kleo einen sablefarbenen Deckrüden und umgekehrt die sablefarbene Kylie einen bi black Deckrüden als Zuchtpartner hatte, sind bis auf blue merle alle Farben bei ihren Welpen möglich. Wir hoffen auf schöne bunte Würfe – das macht dann später die Zuordnung der Fotos zu den Welpen auch einfacher… Zur Zeit sieht man beiden Hündinnen noch wenig von ihrem Geheimnis an. Das sollte sich aber vor allem bei Kleo bald ändern, denn der Tierarzt hat beim Ultraschall 5 Herzchen schlagen sehen! Ihr Appetit ist jedenfalls jetzt schon riesig!! Kylie hält sich beim Fressen im Moment noch zurück: sie leidet, wie schon bei ihren beiden vorherigen Trächtigkeiten, unter Schwangerschaftsübelkeit. Das wird sich aber in den nächsten Tagen bestimmt legen.
Mehr anzeigen