Aufstieg in die Königsklasse
Ute Book • 17. März 2024
Unser erster Start in der Agility Klasse A3
Fleißig hatten wir im Winter trainiert und an dem einen oder anderen Agility-Turnier teilgenommen. Dann war es soweit und sowohl Kylie als auch Smilla hatten sich 5 Qualifikationen in der Klasse A2 erlaufen, also jeweils 5 fehlerfreie Läufe mit Platzierungen unter den ersten drei Teilnehmern ihrer Größenklasse geschafft. Dies ist die Voraussetzung, um in der höchsten Klasse A3 starten zu dürfen.
Unglaublich stolz auf unsere Hunde, die es innerhalb von 1,5 Jahren geschafft haben in die Königsklasse aufzusteigen, wurden fix die anstehenden Turniere auf die neue Klasse umgemeldet. Doch als wir dann am letzten Wochenende zum ersten Start in der A3 aufbrachen, hatten wir doch ein mulmiges Gefühl. Ob wir das schaffen können oder werden wir uns komplett blamieren? Wir kennen unsere Hunde gut und wissen, dass sie super brav sind und sehr auf uns achten, aber sie können längst nicht so viele Kommandos wie so mancher Border Collie und arbeiten auch nicht so willig voraus. Werden wir es trotzdem schaffen, sie durch den anspruchsvollen Pacour zu führen und dabei möglichst keine Zeitfehler zu kassieren?
Den Anfang machte am Samstag der Jumping und bis auf wenige Stellen schien der Pacour für uns und unsere Hunde machbar zu sein. Tatsächlich rannten sowohl Kylie als auch Smilla hochmotiviert, wobei Smilla sogar ein fehlerfreier Durchlauf gelang, der ihr am Ende den 4. Platz bei 26 Teilnehmern bescherte. Abgesehen von einem kleinen Fehler machte auch Kylie ihre Sache toll und landete im oberen Mittelfeld. Der anschließende A-Lauf war noch anspruchsvoller und beide Hunde machten kleine Fehler, so dass sie im Mittelfeld landeten. Aber allein die Tatsache, dass wir am ersten Tag in der Königsklasse nicht disqualifiziert wurden, machte uns mächtig stolz!
Hochmotiviert starteten wir früh am nächsten Morgen in den zweiten Turniertag. Als erstes standen die A-Läufe an. Der Parcour schien uns schwerer als am Vortag und an mindestens einer Stelle war mir klar, dass Smilla das hierfür erforderliche Kommando noch gar nicht gelernt hat. Ich überlegte hin und her, wie ich diese Stelle führen könnte, aber nichts schien passend. Naja, wenigstens hatte ich nun eine Trainingsaufgabe für die nächste Woche… ähnlich erging es Ann-Sophie, die sich ebenfalls Alternativen für Kylie überlegen musste.
Smilla und ich starteten in unserer Klasse an Position 14, ich hatte also noch Gelegenheit, die anderen Teams zu beobachten und eventuell aus ihren Fehlern zu lernen. Tatsächlich hatte es bis zu unserem Start noch kein einziges Team geschafft, den Pacour fehlerfrei zu bewältigen. Das nahm mir den Druck und ich ging einigermaßen entspannt mit Smilla zum Start. Die von mir als schwierig eingestuften Stellen lief Smilla souverän. Sogar ein noch nicht sicher eingeübtes Kommando nahm sie recht willig an, doch dann kamen wir plötzlich aus dem Rhythmus und eigentlich sicher geglaubte Passagen liefen nicht mehr rund. Gottseidank ist Smilla wirklich immer abrufbar und so retteten wir uns als erstes Team fehlerfrei ins Ziel! Sie ist wirklich unglaublich lieb!
Am Ende blieben wir das einzige Team mit einem fehlerfreien Durchlauf und da unsere Zeit noch schnell genug war, um keinen Zeitfehler zu kassieren, bedeutete dies Platz 1! Ich konnte es gar nicht fassen!! Auch Kylie und Ann-Sophie machten ihre Sache toll und schafften den Pacour mit nur einer Verweigerung. Da allerdings in ihrer Klasse ein sagenhaft schnelles Team am Start war und damit die Sollzeit vorgab, musste Kylie leider Zeitfehler hinnehmen.
Den Schluss machte diesmal der Jumping, den sowohl Smilla als auch Kylie fehlerfrei meisterten. Allerdings gab es einige schnellere Teams mit fehlerfreien Durchläufen, so dass es nicht für Platzierungen reichte. Für Smilla gab es als Krönung dieses erfolgreichen Wochenendes sogar noch Platz 1 in der Kombi!
Wir sind unglaublich stolz auf unsere Hunde, die nie kopflos waren und im Turnier über sich hinaus gewachsen sind. Sicher wird es ein solch erfolgreiches Turnier-Wochenende sobald nicht wieder geben, aber jedenfalls wissen wir jetzt, dass unsere Hunde das Zeug für die Königsklasse haben…
Am 13. April ist Kleo morgens unruhiger als sonst. Sie scharrt und buddelt und sucht ganz offensichtlich einen geeigneten Platz, um ihre Welpen zur Welt zu bringen. Am Abend werden die Wehen dann stärker und gegen 19:00 Uhr verliert Kleo Fruchtwasser. Die erste Fruchtblase ist also geplatzt und wir erwarten innerhalb der nächsten halben Stunde den ersten Welpen. Aber nichts tut sich und die Unruhe steigt! Stattdessen verliert Kleo gegen 20:00 Uhr erneut Fruchtwasser. Da unser Tierarzt beim Röntgen nur noch vier statt fünf Welpen gesehen hat, kam das erste Fruchtwasser vermutlich aus der leeren Fruchthülle. Um 20:14 Uhr kommt dann endlich der erste Welpe, Findus, gesund und mit stattlichen 209 Gramm. Ihm folgt eine viertel Stunde später Fiene mit 242 Gramm, ebenfalls gesund und munter. Danach ruht sich die kleine Familie erstmal aus, bis dann um 22.35 Uhr die größte der vier Welpen, Fjella mit 267 Gramm ans Licht der Welt möchte. Mama Kleo muss sich ordentlich anstrengen! Auch die letzte Hündin, Fleur, wird problemlos mit 237 Gramm geboren. Nach kurzer Reinigung des Wurflagers und Schnellwäsche von Kleo darf die junge Familie sich nun ganz in Ruhe kennenlernen und wieder Kraft tanken. Die Welpen finden sofort den Weg zur Milchbar und trinken kräftig. Sie nehmen in den nächsten Tagen ordentlich an Gewicht zu und Mama Kleo kümmert sich vorbildlich. Gespannt warten wir nun darauf, wann es bei Kylie losgeht. Sie flitzt noch genauso flink durch den Garten als wäre sie gar nicht trächtig. Da der Arzt bei ihr nur zwei Welpen gesehen hat, ist ihr Bauch nicht so im Weg. Am 23. April, also genau 10 Tage nach Kleos Geburt, scharrt und hechelt Kylie schon in den frühen Morgenstunden. Gegen 6:30 Uhr ist ihr erster Welpe da, mit stattlichem Gewicht aber leider leblos. Wir vermuten, dass die hübsche Hündin unter der Geburt zu viel Fruchtwasser geschluckt hat. Auch nach einer Stunde intensiver Bemühungen können wir die Kleine nicht ins Leben zurückholen. Wir sind darüber sehr traurig! Kurz darauf setzen die nächsten Wehen ein und nach zweimaligem Pressen ist die kleine Grace geboren. Klein trifft es tatsächlich gut, denn sie wiegt nur 112 Gramm! Sie ist der bislang leichteste Welpe, der bei uns lebend geboren wurde. Ansonsten macht sie aber einen fitten Eindruck und Mama Kylie geht gleich in ihrer Mutterrolle auf. Leider ist der Saugreflex der Kleinen nicht gut ausgebildet und so fällt ihr das Trinken sehr schwer. Am nächsten Tag wiegt sie nur noch 102 Gramm und fühlt sich trotz Wärmelampe und Snuggle Safe kühl an. Auch die Welpenmilch aus dem Fläschchen kann sie nicht aufnehmen. Ich beschließe zum Tierarzt zu fahren. Da organisch soweit alles in Ordnung scheint, entscheiden wir uns für die Ernährung mittels Magensonde. Sie bekommt eine Glukoselösung und nach kurzer Zeit steigt ihre Körpertemperatur. Nun bekommt sie alle zwei Stunden mittels Magensonde Welpenmilch und nimmt endlich zu! Zwei Tage später ist sie stark genug, um die Milch aus der Flasche zu trinken. Richtig gierig ist sie mittlerweile und ich muss höllisch aufpassen, dass sie sich nicht verschluckt. In der Zwischenzeit legen wir immer mal wieder einen Welpen von Kleo zu Kylie, um ihre Milchproduktion aufrecht zu erhalten. Nach einer Woche kann Grace endlich alleine bei ihrer Mama trinken. All dies scheint lange her, wenn man die fünf Welpen zusammen durch den Garten flitzen sieht. Aber tatsächlich hat es sechs Wochen gedauert, bis Grace soweit an Gewicht zugelegt hat, dass sie mit den starken Welpen von Kleo spielen kann, ohne dass wir uns Sorgen machen müssen. Nun genießen wir die letzten Wochen mit den kuscheligen, wilden Rabauken. Wir freuen uns, dass wir wieder einmal so tolle Familien für unsere Welpen gefunden haben und sind sehr gespannt auf ihre weitere Entwicklung!
Dieses Jahr ist die Vorfreude auf Ostern besonders groß, denn wir freuen uns auf insgesamt voraussichtlich 7 Welpen! Kleo und Kylie haben sich überlegt, dass es doch toll wäre, ihre Welpen gemeinsam aufzuziehen, und so sind sie mit genau 7 Tagen Abstand läufig geworden. Kleo erwartet ihren Nachwuchs ca. eine Woche vor Ostern, Kylie könnte mit ihrem Wurf sogar eine Punktlandung zu Ostersonntag schaffen. Spannend wird es diesmal auch bei der Farbverteilung der Fellfarben: da die tricofarbene Kleo einen sablefarbenen Deckrüden und umgekehrt die sablefarbene Kylie einen bi black Deckrüden als Zuchtpartner hatte, sind bis auf blue merle alle Farben bei ihren Welpen möglich. Wir hoffen auf schöne bunte Würfe – das macht dann später die Zuordnung der Fotos zu den Welpen auch einfacher… Zur Zeit sieht man beiden Hündinnen noch wenig von ihrem Geheimnis an. Das sollte sich aber vor allem bei Kleo bald ändern, denn der Tierarzt hat beim Ultraschall 5 Herzchen schlagen sehen! Ihr Appetit ist jedenfalls jetzt schon riesig!! Kylie hält sich beim Fressen im Moment noch zurück: sie leidet, wie schon bei ihren beiden vorherigen Trächtigkeiten, unter Schwangerschaftsübelkeit. Das wird sich aber in den nächsten Tagen bestimmt legen.