Die Geburt

Ute Book • 16. November 2021

Das langersehnte Ereignis ist da

Am Montag den 8.11. merken wir sofort, dass es losgeht. Kylie ist eifrig dabei, an den unterschiedlichsten Stellen im Haus Nestbau zu betreiben. Mittags hat sie sich offensichtlich entschieden, dass das Bett unserer Tochter der perfekte Ort ist: aus Kopfkissen und Decke baut sie sehr geschickt ein weiches Nest, legt sich hinein und wartet dort. Dann tut sich stundenlang gar nichts und wir müssen befürchten, dass die Geburt doch erst in der Nacht losgeht. Am Abend verweigert sie dann das Fressen und das Haus verlässt sie auch nur noch sehr ungern und kurz, um ihre Geschäfte zu verrichten.

Die Nacht bricht herein und wir beschließen, uns erst noch einmal schlafen zu legen. Es kann jederzeit losgehen. Die Ungewissheit nagt an unseren Nerven, an ruhigen Schlaf ist zumindest bei mir nicht zu denken! Um 2:40 Uhr höre ich ein merkwürdiges Geräusch, bin sofort hellwach und sicher, dass es jetzt losgeht.

Kylie ist extrem unruhig, rennt fiepsend hin und her und sucht offensichtlich den perfekten Geburtsort. Ich helfe ihr und bringe sie zu ihrem Lieblingskissen, welches ich vorher mit reichlich Laken und Handtüchern präpariert habe. Es dauert nur wenige Minute, da bemerken wir deutliche Presswehen und schon ist Welpe Nr. 1 geboren: Armani, unser erster Rüde, hat den Weg ins Leben geschafft. Wir helfen unserer Hündin beim Abnabeln, dann darf sie erstmal in Ruhe ihr Baby begutachten und sauber und trocken schlecken. Viel Zeit zum Genießen bleibt uns nicht, denn schon beginnt Kylie wieder zu pressen und Alice, unsere erste Hündin erscheint. Sie müssen wir zunächst von ihrer Fruchthülle befreien, bevor Kylie sich um alles weitere kümmert. Alles sieht nach einer unkomplizierten, schnellen Geburt aus. Doch da sehen wir, das mehr oder weniger gleichzeitig mit Alice ein weiterer Welpe aus dem Geburtskanal geschoben wurde, der nun leider feststeckt. Wir warten auf eine Presswehe, um den Welpen zu fassen zu bekommen und ihm bei der Geburt zu helfen. Doch die lässt auf sich warten. Wir beschließen den Tierarzt um Rat zu fragen, der uns vorschlägt, direkt in seine Praxis zu kommen. Plötzlich setzen bei Kylie wieder Wehen ein und es gelingt uns schließlich, ihn herauszuziehen. Doch leider ist sein Fruchtwasser schon grün-schwarz, der Welpe ist tot. Alle Wiederbelebungsversuche scheitern.

Wir sind sehr traurig und fahren mit der Mama, die ja noch zwei weitere Welpen erwartet, und den bereits geborenen Welpen in die Praxis. Der Weg dauert nur 15 Minuten, aber so lange will Welpe Nr. 4 nicht warten. Während ich so schnell wie möglich die Praxis ansteuere, muss meine Tochter auf der Rückbank alleine unserer Hündin beistehen. Gott sei Dank ist der Welpe, eine weiterer Rüde den wir Ace nennen, kerngesund und kräftig. Nun muss also nur noch ein Welpe den Weg ans Licht schaffen. Wir beten, dass es ihm gut geht. Der Tierarzt führt einen Ultraschall durch und kann uns beruhigen. Der Herzschlag ist zu sehen, er lebt. Kylie bekommt noch eine stärkende Spritze und schon sind wir wieder im Auto.

Doch nach wenigen Minuten ruft meine Tochter, dass Kylie wieder presst. Auch der letzte Welpe möchte also lieber im Auto als zu Hause geboren werden. Auch ihm geht es sofort gut. Es ist wieder eine Hündin: April.

Als wir schließlich zu Hause ankommen, sind wir alle erschöpft, aber glücklich und stolz auf unsere tapfere Hündin und die 4 tollen Welpen. Der Gedanke an den totgeborenen Rüden macht uns dennoch sehr traurig…

Wir legen die Mama mit ihren Babies in die vorbereitete Wurfbox und freuen uns, dass diese sofort beginnen bei ihr zu trinken. Nun können wir uns endlich entspannt zurücklehnen und die Welpenzeit genießen!





von Ute Book 19. März 2025
Dieses Jahr ist die Vorfreude auf Ostern besonders groß, denn wir freuen uns auf insgesamt voraussichtlich 7 Welpen! Kleo und Kylie haben sich überlegt, dass es doch toll wäre, ihre Welpen gemeinsam aufzuziehen, und so sind sie mit genau 7 Tagen Abstand läufig geworden. Kleo erwartet ihren Nachwuchs ca. eine Woche vor Ostern, Kylie könnte mit ihrem Wurf sogar eine Punktlandung zu Ostersonntag schaffen. Spannend wird es diesmal auch bei der Farbverteilung der Fellfarben: da die tricofarbene Kleo einen sablefarbenen Deckrüden und umgekehrt die sablefarbene Kylie einen bi black Deckrüden als Zuchtpartner hatte, sind bis auf blue merle alle Farben bei ihren Welpen möglich. Wir hoffen auf schöne bunte Würfe – das macht dann später die Zuordnung der Fotos zu den Welpen auch einfacher… Zur Zeit sieht man beiden Hündinnen noch wenig von ihrem Geheimnis an. Das sollte sich aber vor allem bei Kleo bald ändern, denn der Tierarzt hat beim Ultraschall 5 Herzchen schlagen sehen! Ihr Appetit ist jedenfalls jetzt schon riesig!! Kylie hält sich beim Fressen im Moment noch zurück: sie leidet, wie schon bei ihren beiden vorherigen Trächtigkeiten, unter Schwangerschaftsübelkeit. Das wird sich aber in den nächsten Tagen bestimmt legen.
von Ute Book 20. Oktober 2024
Heute muss ich mich einfach mal wieder bei euch melden, weil ich in letzter Zeit so viel erlebt habe! Ich gehe ja schon lange zur Hundeschule und habe dort gelernt was Sitz, Platz, Steh und all so etwas bedeutet. Dabei kann ich mir eine Menge Hundeleckerchen erarbeiten! Mittlerweile weiß ich auch, dass ich die anderen doofen Hunde mit Bellen nicht loswerde und ganz ehrlich: einige finde ich jetzt sogar sehr nett. Seit ein paar Wochen fahren wir zusätzlich jeden Dienstag in unsere Hundesporthalle und dort werde ich dann erstmal total enttäuscht. Die Agilityparcoure stehen dort wie immer, aber ich darf nicht wie gewohnt flitzen! Im Gegenteil, ich muss eine Ewigkeit einfach nur liegen. Ich kann hören wie die Hunde auf dem Nachbarfeld durch den Tunnel und über den Steg sausen und darf noch nicht einmal aufstehen. Das Laufen bei Fuß ist etwas lustiger und vor allem kann ich mir häufiger Leckerchen erarbeiten. Mein Frauchen sagt wir trainieren für eine wichtige Prüfung, damit ich später auch an Agilityturnieren teilnehmen darf! Ein paar Wochen später ist es dann endlich soweit und ich bin bereit für die Begleithundeprüfung. Früh am Morgen fahren wir zu unserer Hundesporthalle, wo die Prüfung stattfinden soll. Ich merke, dass mein Frauchen irgendwie aufgeregt ist. Dabei habe ich ihr doch so oft gezeigt, dass ich alles kann! Ich werde dich nicht enttäuschen! Dass an unserer Prüfung auch große Schäferhunde teilnehmen, konnte ich ja nicht wissen. Da rutschen mir doch erstmal vor Schreck ein paar Beller heraus, aber okay. Ich werde sie ignorieren und zeigen was ich kann. Nach der Unterordnung teilt uns der Richter seine Bewertung mit und ich höre ganz oft „vorzüglich“. Mein Frauchen ist ganz glücklich, lief also wohl gut! Es kommt noch der Straßenteil, den ich ziemlich langweilig finde, dann schüttelt der Richter meinem Frauchen die Hand und hängt mir eine riesige Schleife ans Halsband. Wow, ich kann kaum noch laufen, habe aber offensichtlich diese wichtige Prüfung bestanden und darf nun wie die anderen aus meinem Rudel zu Turnieren. Yeah!!! Nur vier Tage später höre ich, dass ich duschen soll. Warum das denn? Ich bin doch gar nicht so schmutzig! Naja, so schlimm ist es unter dem warmen Wasser ja nicht. Aber schon am nächsten Tag werde ich noch ausgiebiger als sonst gebürstet, die Ohren und die Pfoten werden schön frisiert und dann auch noch meine Zähne geputzt. Allmählich nervt es mich doch, dass Frauchen ständig an mir rumputzt. Das kann ich doch auch selbst! Wenigstens bin ich nicht die Einzige die herhalten muss, Blissy wird genauso herausgeputzt. Am Sonntag morgen weiß ich dann ganz sicher, dass wieder etwas Besonderes ansteht: Frauchen packt Bürsten, Schere, Formulare, Wasser und Gottseidank auch Futter ins Auto und ist mal wieder aufgeregt. Heute fahre ich zum Glück nicht allein, sondern Blissy kommt auch mit. Als wir nach zwei Stunden endlich halten, stehen wir auf einer großen Wiese und es sind schon eine Menge andere Shelties da. Ob wir heute spielen dürfen? Aber dann sehe ich den Ring und weiß: heute muss ich mich richtig gut benehmen und einfach nur schön stehen. Ganz ehrlich: ich finde das ziemlich langweilig aber für mein Frauchen mache ich es. Nachdem ich von der Richterin eine „sehr gute“ Bewertung bekommen habe, kann ich nun genau wie Blissy gekört werden. In den vergangenen Monaten mussten wir beide schon mehrfach mit Frauchen zu Tierärzten, um unsere Augen, Hüften, Ellenbogen und so weiter kontrollieren zu lassen und auch unser Blut wurde genetisch untersucht. Außerdem waren wir schon im Winter und Frühjahr auf Ausstellungen, wo wir beide „vorzügliche“ Bewertungen erhalten haben. Nun sind alle Voraussetzungen dafür erfüllt, dass Blissy und ich VDH Zuchthündinnen sind. Glücklich, dass Frauchen stolz auf uns ist, fahren wir abends nach Hause. Nun ist aber erstmal Schluss mit Prüfungen… Es war gefühlt erst gestern, dass ich an dieser Stelle über ihren ersten Urlaub geschrieben habe. In weniger als eineinhalb Jahren hat Blue sich zu einer tollen Junghündin entwickelt. Mit gerade einmal 17 Monaten hat sie die Begleithundeprüfung mit Bravour bestanden und ist zudem gekörte Zuchthündin. Nun werden wir uns in der nächsten Zeit ganz auf das Agilitytraining konzentrieren. Ich bin sehr gespannt, was sie aus ihren ersten Turnieren macht…
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