Die Geburt
Das langersehnte Ereignis ist da

Am Montag den 8.11. merken wir sofort, dass es losgeht. Kylie ist eifrig dabei, an den unterschiedlichsten Stellen im Haus Nestbau zu betreiben. Mittags hat sie sich offensichtlich entschieden, dass das Bett unserer Tochter der perfekte Ort ist: aus Kopfkissen und Decke baut sie sehr geschickt ein weiches Nest, legt sich hinein und wartet dort. Dann tut sich stundenlang gar nichts und wir müssen befürchten, dass die Geburt doch erst in der Nacht losgeht. Am Abend verweigert sie dann das Fressen und das Haus verlässt sie auch nur noch sehr ungern und kurz, um ihre Geschäfte zu verrichten.
Die Nacht bricht herein und wir beschließen, uns erst noch einmal schlafen zu legen. Es kann jederzeit losgehen. Die Ungewissheit nagt an unseren Nerven, an ruhigen Schlaf ist zumindest bei mir nicht zu denken! Um 2:40 Uhr höre ich ein merkwürdiges Geräusch, bin sofort hellwach und sicher, dass es jetzt losgeht.
Kylie ist extrem unruhig, rennt fiepsend hin und her und sucht offensichtlich den perfekten Geburtsort. Ich helfe ihr und bringe sie zu ihrem Lieblingskissen, welches ich vorher mit reichlich Laken und Handtüchern präpariert habe. Es dauert nur wenige Minute, da bemerken wir deutliche Presswehen und schon ist Welpe Nr. 1 geboren: Armani, unser erster Rüde, hat den Weg ins Leben geschafft. Wir helfen unserer Hündin beim Abnabeln, dann darf sie erstmal in Ruhe ihr Baby begutachten und sauber und trocken schlecken. Viel Zeit zum Genießen bleibt uns nicht, denn schon beginnt Kylie wieder zu pressen und Alice, unsere erste Hündin erscheint. Sie müssen wir zunächst von ihrer Fruchthülle befreien, bevor Kylie sich um alles weitere kümmert. Alles sieht nach einer unkomplizierten, schnellen Geburt aus. Doch da sehen wir, das mehr oder weniger gleichzeitig mit Alice ein weiterer Welpe aus dem Geburtskanal geschoben wurde, der nun leider feststeckt. Wir warten auf eine Presswehe, um den Welpen zu fassen zu bekommen und ihm bei der Geburt zu helfen. Doch die lässt auf sich warten. Wir beschließen den Tierarzt um Rat zu fragen, der uns vorschlägt, direkt in seine Praxis zu kommen. Plötzlich setzen bei Kylie wieder Wehen ein und es gelingt uns schließlich, ihn herauszuziehen. Doch leider ist sein Fruchtwasser schon grün-schwarz, der Welpe ist tot. Alle Wiederbelebungsversuche scheitern.
Wir sind sehr traurig und fahren mit der Mama, die ja noch zwei weitere Welpen erwartet, und den bereits geborenen Welpen in die Praxis. Der Weg dauert nur 15 Minuten, aber so lange will Welpe Nr. 4 nicht warten. Während ich so schnell wie möglich die Praxis ansteuere, muss meine Tochter auf der Rückbank alleine unserer Hündin beistehen. Gott sei Dank ist der Welpe, eine weiterer Rüde den wir Ace nennen, kerngesund und kräftig. Nun muss also nur noch ein Welpe den Weg ans Licht schaffen. Wir beten, dass es ihm gut geht. Der Tierarzt führt einen Ultraschall durch und kann uns beruhigen. Der Herzschlag ist zu sehen, er lebt. Kylie bekommt noch eine stärkende Spritze und schon sind wir wieder im Auto.
Doch nach wenigen Minuten ruft meine Tochter, dass Kylie wieder presst. Auch der letzte Welpe möchte also lieber im Auto als zu Hause geboren werden. Auch ihm geht es sofort gut. Es ist wieder eine Hündin: April.
Als wir schließlich zu Hause ankommen, sind wir alle erschöpft, aber glücklich und stolz auf unsere tapfere Hündin und die 4 tollen Welpen. Der Gedanke an den totgeborenen Rüden macht uns dennoch sehr traurig…
Wir legen die Mama mit ihren Babies in die vorbereitete Wurfbox und freuen uns, dass diese sofort beginnen bei ihr zu trinken. Nun können wir uns endlich entspannt zurücklehnen und die Welpenzeit genießen!