Auf großer Fahrt
Ute Book • 29. Oktober 2023
Ausflüge in den Bentlager Wald, nach Garrel und Münster

Nun sind Dobby, Djini und Daisy schon 7 Wochen alt und damit bereit für die erste große Autofahrt. Dafür kommen die drei in einer Autobox auf unseren Rücksitz, damit wir jederzeit eingreifen können. In den Kofferraum kommt der Hundejogger, damit wir vor Ort mobil sind und los geht’s. Für die erste Fahrt haben wir uns eine kurze Strecke von ca. 10 Minuten zum nahegelegenen Wald ausgesucht. Die Welpen schauen zwar etwas irritiert, aber keiner regt sich auf oder weint. Wie werden sie wohl die Fahrt im Hundejogger finden? Großartig! Die drei schauen interessiert zu allen Seiten hinaus und bestaunen die fremden Menschen mit und ohne Hunde und Kinder. Unser Ziel ist ein offenes, übersichtliches Waldstück, wo Dobby, Djini und Daisy nach Herzenslust flitzen dürfen. Sie beschnüffeln interessiert den feuchten Waldboden und das Herbstlaub und spielen Fangen. Auf dem Rückweg sind sie so müde, dass sie fast den ganzen Weg verschlafen.
Schon drei Tage später steht ein größerer Ausflug auf dem Programm: wir wurden zu einem Fotowalk in Garrel eingeladen, wo die Welpen als Fotomodels fungieren. Nun steht uns eine Autofahrt von 1 Stunde und 40 Minuten bevor. Darüber hinaus müssen wir schon um 6 Uhr aufbrechen. Da die Welpen nicht so lange auf ihr Frühstück warten können, muss auch das noch vorher erledigt werden. Ob das wohl gut geht so kurz vor der Autofahrt oder ob sie sich nun doch übergeben müssen? Anscheinend macht den Dreien das Autofahren gar nichts aus. Gut gelaunt und unfallfrei kommen wir pünktlich am Treffpunkt an und packen mal wieder den Hundejogger aus. Diesmal haben wir eine Wanderung vor uns, die insgesamt über 3 Stunden dauert. Unterbrochen wird sie jeweils an schönen Fotolocations, wo unsere Welpen dann herumlaufen dürfen, aber natürlich auch für das ein oder andere Foto stillhalten müssen. Zum Schluss sind die Kleinen sehr müde und wir ehrlich gesagt auch!
Nun fehlen uns nur noch richtig schaurige Nebelbilder passend zu Halloween. Das Wetter dafür ist für den Montagmorgen gemeldet: kurzerhand organisieren wir ein Treffen mit einer befreundeten Fotografin aus Münster im Vennhauser Moor. Voll bepackt mit Requisiten ziehen wir los, die Welpen natürlich wieder in ihrem Jogger, Smilla und Kleo dürfen diesmal auch mit und erkunden die neue Gegend. In dieser mystischen Umgebung entstehen wunderschöne Bilder, die allerdings trotz Gespensterumhang, Kürbisfratze und Nebel einfach zuckersüß werden… wieder einmal sind wir alle begeistert, wie unkompliziert die Welpen jeden Unfug mitmachen.
Es sieht so aus, als wären sie bereit, die Welt zu entdecken!
Am 13. April ist Kleo morgens unruhiger als sonst. Sie scharrt und buddelt und sucht ganz offensichtlich einen geeigneten Platz, um ihre Welpen zur Welt zu bringen. Am Abend werden die Wehen dann stärker und gegen 19:00 Uhr verliert Kleo Fruchtwasser. Die erste Fruchtblase ist also geplatzt und wir erwarten innerhalb der nächsten halben Stunde den ersten Welpen. Aber nichts tut sich und die Unruhe steigt! Stattdessen verliert Kleo gegen 20:00 Uhr erneut Fruchtwasser. Da unser Tierarzt beim Röntgen nur noch vier statt fünf Welpen gesehen hat, kam das erste Fruchtwasser vermutlich aus der leeren Fruchthülle. Um 20:14 Uhr kommt dann endlich der erste Welpe, Findus, gesund und mit stattlichen 209 Gramm. Ihm folgt eine viertel Stunde später Fiene mit 242 Gramm, ebenfalls gesund und munter. Danach ruht sich die kleine Familie erstmal aus, bis dann um 22.35 Uhr die größte der vier Welpen, Fjella mit 267 Gramm ans Licht der Welt möchte. Mama Kleo muss sich ordentlich anstrengen! Auch die letzte Hündin, Fleur, wird problemlos mit 237 Gramm geboren. Nach kurzer Reinigung des Wurflagers und Schnellwäsche von Kleo darf die junge Familie sich nun ganz in Ruhe kennenlernen und wieder Kraft tanken. Die Welpen finden sofort den Weg zur Milchbar und trinken kräftig. Sie nehmen in den nächsten Tagen ordentlich an Gewicht zu und Mama Kleo kümmert sich vorbildlich. Gespannt warten wir nun darauf, wann es bei Kylie losgeht. Sie flitzt noch genauso flink durch den Garten als wäre sie gar nicht trächtig. Da der Arzt bei ihr nur zwei Welpen gesehen hat, ist ihr Bauch nicht so im Weg. Am 23. April, also genau 10 Tage nach Kleos Geburt, scharrt und hechelt Kylie schon in den frühen Morgenstunden. Gegen 6:30 Uhr ist ihr erster Welpe da, mit stattlichem Gewicht aber leider leblos. Wir vermuten, dass die hübsche Hündin unter der Geburt zu viel Fruchtwasser geschluckt hat. Auch nach einer Stunde intensiver Bemühungen können wir die Kleine nicht ins Leben zurückholen. Wir sind darüber sehr traurig! Kurz darauf setzen die nächsten Wehen ein und nach zweimaligem Pressen ist die kleine Grace geboren. Klein trifft es tatsächlich gut, denn sie wiegt nur 112 Gramm! Sie ist der bislang leichteste Welpe, der bei uns lebend geboren wurde. Ansonsten macht sie aber einen fitten Eindruck und Mama Kylie geht gleich in ihrer Mutterrolle auf. Leider ist der Saugreflex der Kleinen nicht gut ausgebildet und so fällt ihr das Trinken sehr schwer. Am nächsten Tag wiegt sie nur noch 102 Gramm und fühlt sich trotz Wärmelampe und Snuggle Safe kühl an. Auch die Welpenmilch aus dem Fläschchen kann sie nicht aufnehmen. Ich beschließe zum Tierarzt zu fahren. Da organisch soweit alles in Ordnung scheint, entscheiden wir uns für die Ernährung mittels Magensonde. Sie bekommt eine Glukoselösung und nach kurzer Zeit steigt ihre Körpertemperatur. Nun bekommt sie alle zwei Stunden mittels Magensonde Welpenmilch und nimmt endlich zu! Zwei Tage später ist sie stark genug, um die Milch aus der Flasche zu trinken. Richtig gierig ist sie mittlerweile und ich muss höllisch aufpassen, dass sie sich nicht verschluckt. In der Zwischenzeit legen wir immer mal wieder einen Welpen von Kleo zu Kylie, um ihre Milchproduktion aufrecht zu erhalten. Nach einer Woche kann Grace endlich alleine bei ihrer Mama trinken. All dies scheint lange her, wenn man die fünf Welpen zusammen durch den Garten flitzen sieht. Aber tatsächlich hat es sechs Wochen gedauert, bis Grace soweit an Gewicht zugelegt hat, dass sie mit den starken Welpen von Kleo spielen kann, ohne dass wir uns Sorgen machen müssen. Nun genießen wir die letzten Wochen mit den kuscheligen, wilden Rabauken. Wir freuen uns, dass wir wieder einmal so tolle Familien für unsere Welpen gefunden haben und sind sehr gespannt auf ihre weitere Entwicklung!
Dieses Jahr ist die Vorfreude auf Ostern besonders groß, denn wir freuen uns auf insgesamt voraussichtlich 7 Welpen! Kleo und Kylie haben sich überlegt, dass es doch toll wäre, ihre Welpen gemeinsam aufzuziehen, und so sind sie mit genau 7 Tagen Abstand läufig geworden. Kleo erwartet ihren Nachwuchs ca. eine Woche vor Ostern, Kylie könnte mit ihrem Wurf sogar eine Punktlandung zu Ostersonntag schaffen. Spannend wird es diesmal auch bei der Farbverteilung der Fellfarben: da die tricofarbene Kleo einen sablefarbenen Deckrüden und umgekehrt die sablefarbene Kylie einen bi black Deckrüden als Zuchtpartner hatte, sind bis auf blue merle alle Farben bei ihren Welpen möglich. Wir hoffen auf schöne bunte Würfe – das macht dann später die Zuordnung der Fotos zu den Welpen auch einfacher… Zur Zeit sieht man beiden Hündinnen noch wenig von ihrem Geheimnis an. Das sollte sich aber vor allem bei Kleo bald ändern, denn der Tierarzt hat beim Ultraschall 5 Herzchen schlagen sehen! Ihr Appetit ist jedenfalls jetzt schon riesig!! Kylie hält sich beim Fressen im Moment noch zurück: sie leidet, wie schon bei ihren beiden vorherigen Trächtigkeiten, unter Schwangerschaftsübelkeit. Das wird sich aber in den nächsten Tagen bestimmt legen.